Holzschindeln aus dem Erzgebirge
In Reichenau, einem kleinen Ort bei Frauenstein gelegen, haben sich Dieter Voigt und seine Mitarbeiter im 1991 gegründeten Unternehmen die Aufgabe gestellt, einen wirksamen Beitrag zur Erhaltung erzgebirgischen Kulturgutes zu leisten und mitzuhelfen, daß Holzschindeln ein Bestandteil erzgebirgischer Bautraditionen bleiben. Eine Vielzahl neuer und rekonstruierter Schindelfassaden wurden in dieser Zeit mit Holzschindeln aus Reichenau gestaltet.
Seit Oktober 1999 führen Matthias Voigt und Armin Richter die Herstellung von Holzschindeln und Hobelwaren weiter. In den beiden Geschäftspartnern fanden sich zwei in allen Fragen der Massivholzverarbeitung kompetente Fachleute, die stets ihr besonderes Augenmerk auf die Erhaltung der erzgebirgischen Schindeltradition richten.
Neben den maschinell gefertigten Nutschindeln aus Fichten- oder Lärchenholz und anderen hochwertigen Hobelwaren aus eigener Herstellung werden umfangreiche Dienstleistungen und eine breite Palette Handelswaren aus Holz sowie Zubehör angeboten.
Am Sitz des Unternehmens befindet sich eine umfangreiche Verkaufsaustellung. Für eine umfassende Beratung, detaillierte Angebote oder Anfragen stehen Ihnen die Mitarbeiter des Unternehmens gern zur Verfügung.
Holzschindeln haben eine lange Geschichte. Sie bis an ihre Wurzeln zurückzuverfolgen scheint fast unmöglich. Sicher ist, daß bereits weit vor unserer Zeitrechnung bei den Griechen und Römern die Dacheindeckung mit Holzschindeln verbreitet war. Mit den Römern kamen die Schindeln nach Germanien und schließlich auch in unser Erzgebirge. Die von den Römern verwendeten Schindeln hatten keine Nut. Das wind-, regen- und schneereiche Klima des Erzgebirges verlangte aber eine besondere Dachdeckung. Erreichte man dies bei flachen Dächern in den Alpenregionen durch mehrfaches Überdecken mit nutlosen und steinbeschwerten Legeschindeln, mußte man bei unseren steilen Dächern zu anderen Mitteln greifen. So erfand man die Nutschindel, die in unserer engeren Heimat, aber auch in Schlesien, den Karpaten und in Siebenbürgen besondere Verbreitung fand.
Im Erzgebirge wurde die Nutschindel jedoch nicht nur zur Dacheindeckung verwendet. Für die Fassaden- und Giebelbekleidung spielte sie bald eine wesentlich höhere Rolle. So erreichte man neben einem zusätzlichen Wärmeschutz zugleich einen schlichten und wirkungsvollen Hausschmuck. Dabei spiegelt sich in den vielfältigen Gestaltungen der Schindeln und der Verlegemuster die enge Beziehung der Erzgebirgler zum einheimischen Werkstoff Holz und seiner handwerklich-künstlerischen Verarbeitung wider.
Schindelbekleidete Fassaden und Giebel prägen auch heute noch (und in zunehmenden Maße wieder) das Erscheinungsbild vieler Orte im Kammgebiet des Erzgebirges zwischen Flöha und Müglitz.